Wenn nichts mehr beißen will

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Wenn Nichts mehr beißen will

Angeln an überfischten Gewässern

Welcher Angler kennt das nicht. An stark befischten Gewässern will nichts mehr beißen. Murmeln die mal fängig waren bringen nicht den erwünschten Erfolg. Montagen, Rig´s und sonst so gewohnte Fütterungsorgien schlagen nicht mehr ein. Selbstzweifel kommt auf. Was macht man denn verkehrt? Vielleicht kann dieser Bericht eine kleine Hilfe sein für all die Angler die keinen Rat mehr wissen.

Der krasse Gegensatz  ist meiner Meinung nach immer der richtige Weg in solchen  Situationen. Befolgt es und ihr werdet wieder fangen. Fische die schon zu oft gefangen worden sind reagieren ganz anders als Fische die noch niemals, oder nur wenig gefangen worden sind. Meiden meist sogar ganz, künstlich angelegte Futterplätze. Ihr Fressverhalten ist vorsichtiger als früher. Jede gespannte Leine, Montagen oder sogar andere Geräusche vom Ufer können unsere Freunde jetzt erst recht verscheuchen.

Nach meiner bescheidenen Meinung nach sind diese überfischten Gewässer boilieverseucht. Da es im Handel eine Vielzahl von Boilies, mit einer noch größeren Vielzahl an Geschmacksrichtungen gibt, fische ich meist dann nur Selbstgedrehte mit eigenen Geschmacksrichtungen. Back to the Route. Mutters Gewürzschrank geht auf und alles was gut riecht kommt hinein. Wichtig! Anders fischen als die Masse. Die meisten Gewürze fördern die Verdauung unserer Freunde. Wenn sich mir dort die Möglichkeit bietet hier zu füttern, ziehe ich es vor dann mehrere Tage vorher zu füttern. Die Karpfen müssen erst wieder vertrauen in meine Murmeln finden. Meist schneide ich mit einer Schere noch mehrere Knicker durch. Dadurch entfaltet sich der Duftstoff im inneren der so genannten, noch besser im Wasser. Wichtig, bitte nur hochwertige Boilies verwenden. Boilies von minderwertiger Qualität haben meist auch einen geringeren Nährwert. Unsere Freunde fressen sie vielleicht ein oder zwei Tage und stellen dann fest dass sie nicht sättigen. Boilies von minderwertiger Qualität zersetzen sich nach mehreren Tagen meist nicht und vergammeln am Gewässerboden. Belasten das Gewässer unnötig.

Eine andere Alternative ist es ganz auf Boilies zu verzichten. Fischen mit Partikeln jeglicher Art ist meist auch Erfolg versprechend. Wichtig, was eigentlich jeder eingefleischte Karpfenjäger weis, Gut aufweichen oder Kochen. Unsere Freunde können sie ansonsten nur schlecht verdauen. Mehrtägiges Füttern ist unumgänglich, denn die Karpfen müssen die Angst vor unserem Futter verlieren. Die Menge, der zu fütternden Partikel hängt in erster Linie davon ab wie viel Futterkonkurrenz sich im Gewässer befindet (z.B. Brassen). Je mehr Futterkonkurrenten umso mehr wird gefüttert.

Was tun wenn wir trotz guter oder besser gesagt nach geänderter Futtertaktik nur vereinzelnde Pieper bekommen und mehr nicht. Es ist meist dann so dass unsere Freunde gegen die Schnur schwimmen und dann fluchtartig verschwinden. Die Karpfen haben den Braten gerochen. Lieber gleich die Schnüre absenken. Somit vermeiden wir dies. Wenn es die Situation zulässt könnt ihr auch auf Anti- Tangle- Schläuche verzichten. Probiert eure Montagen so unauffällig wie möglich zu präsentieren. Alternativen sind auch Steine als Bleiersatz. Sie sind unauffälliger als Blei und belasten das Gewässer nicht.

An Stark befischten Gewässern, wo die Mehrheit der Angler mit geflochtenen Rigs fischen kann ein ausgefallenes Stiff auch Erfolge bringen. Probiert euren Köder anders zu präsentieren, als die anderen Angler.

Wurden die Fische sonst nur mit Pop-up´s gefangen, könntet ihr euren Köder wieder auf dem Gewässergrund anbieten. Aber ein Pop-up in einer ungewöhnlichen Länge, vielleicht auch in der kompletten Länge des Rigs auftreiben lassen. Besonders gut in stark verkrauteten Gewässern. Eine originelle Farbe oder Duftstoff erhöhen somit die Fangchancen ungemein.  

Probiert es ruhig mal im Frühjahr bis Hochsommer im tieferen Wasser aus, eure Futterstellen anzulegen. Denn an Gewässern mit hohem Angeldruck meiden die Ciprios meist den Uferbereich.

Euer HP Boskamp